Der Monatswechsel-Effekt: Ein Rätsel der Börse

Stell dir vor, du könntest fast die gesamte Marktrendite eines Monats in nur vier Tagen einstreichen. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Genau das haben Lakonishok und Smidt (1988) herausgefunden. Sie stellten fest, dass die Aktienrenditen im Dow Jones Industrial Average (DJIA) zwischen 1897 und 1986 fast ausschließlich in den vier Tagen rund um den Monatswechsel entstanden. Seitdem wurde dieses Phänomen immer wieder untersucht – und ja, es hält sich hartnäckig.

Die Strategie: Einfach, aber profitabel

Die Idee ist simpel: Kaufe den Markt (zum Beispiel über den SPY ETF) einen Tag vor Monatsende und verkaufe ihn am dritten Handelstag des neuen Monats. Klingt fast zu einfach? Ist es auch – aber dennoch profitabel und statistisch signifikant. Und das Beste: Kein klassisches Finanzmodell kann diesen Effekt wirklich erklären.

Warum funktioniert das?

Hier wird’s spannend! Forscher haben sich den Kopf zerbrochen, aber eine wasserdichte Erklärung fehlt bis heute. Einige Theorien:

1. Geldflüsse zum Monatswechsel – Pensionsfonds und andere große Investoren kaufen verstärkt Aktien.
2. Gehaltszahlungen & Reinvestitionen – Frisches Geld fließt in den Markt, weil Anleger investieren.
3. Portfolioumschichtungen – Fondsmanager passen ihre Bestände an.

Doch keine dieser Theorien erklärt den Effekt vollständig.

Funktioniert das immer?

Nun ja, Kalendereffekte sind launisch. Sie können verschwinden oder sich verschieben. Aber bisher zeigt sich der Monatswechsel-Effekt erstaunlich stabil – und das weltweit.